Am 20. Juli 2019 starten Sigi und ich unseren Jubiläums-Alpencross (10 Jahre) in Ehrwald. Nachdem uns Corinna am 19.07. nach Ehrwald gebracht hat, verbringen wir unsere erste Nacht im www.hotel-schoenruh.com. Bei Kaiserwetter geht's von Ehrwald aus stetig bergauf bis zur Ehrwalder Alm. Was dann folgt, ist einfach nur ein geiler Flow: Igelsee, Gaistal, vorbei an der Gaistalalm, immer entlang der Leutascher Ache über Obern, Moos, bis Buchen, wo wir in dem wunderschönen Tiroler Landgasthof Ropferstub'm www.pure-natur.at einkehren.
Im Hotel Rettenberg www.rettenberg.at finden wir eine prima Bleibe mit schönem Swimmingpool und guter Gastronomie.
Der 21. Juli ist der einzige Tag unseres Alpencross 2019, an dem wir "porentief rein" gewaschen werden. Es mag vielleicht komisch klingen, aber unserer guten Laune und der Freude am gemeinsamen Radeln tut dies keinen Abbruch. Im Gegenteil, Sigi sagt zu Beginn der Etappe zu mir: "Kein Problem, der Regen, dann machen wir halt heute stille Andacht!" Gesund sein, dankbar dafür sein und die wunderschöne Natur genießen zu können, ist doch etwas wunderbares! Nachdem wir 800 hm hinter uns gebracht haben warnt uns ein Schild vor der Weiterfahrt zum Loassattel: "Baumbruch" - Strecke gesperrt! Kann nicht sein, sagen wir uns und versuchen die Strecke zu meistern. Probieren geht über studieren, aber nach ca. 15 min. schieben und Bike tragen müssen wir erkennen, dass der Weg tatsächlich unpassierbar ist. Was Jetzt? Wir treffen die richtige Entscheidung: "Höhenmeter wieder vernichten" und einen neuen Weg hoch zum Loassattel finden! Zwei sehr freundliche, mit Händen und Füßen erklärende, Tiroler Bergbauern sind uns dabei behilflich. Es regnet und regnet und regnet... Ein warmes Essen und ein Getränk ohne Nutrixxion-Pulver wären jetzt der Hammer, denken und sagen wir. Liebe Freunde, es sollte so kommen!
Im Gasthof Sumperer, Pillberg www.sumperer.com werden wir trotz total durchnässter Klamotten freundlich begrüßt, bekommen Knödel mit Pilzgulasch und erfrischende Getränke ohne Nutrixxion-Pulver - Freude pur!
Aufgewärmt, gestärkt und neu motiviert machen wir uns auf den Weg hoch zum Loassattel!
Das Wetter bessert sich und uns steht eine endgeile Abfahrt vom Loassattel über Hochfügen ins Zillertal bevor - Alpencross-Feeling pur!!!
Der Weg von Kapfing im Zillertal nach Mayrhofen führt uns durch das Örtchen Aschau. Das ist der Ort, in dem unsere Freunde Budde & Rita seit 40 Jahren Urlaub machen und zwar auf dem Lippnerhof von Johann (Hans) und Zita Emberger www.lippnerhof.at. Budde schwärmt seit Jahrzehnten für das Zillertal, den Lippnerhof und den hauseigenen Obstler. So beschließen Sigi und ich uns dort ein Stamperl zu genehmigen. Hans & Zita begrüßen uns herzlich, kredenzen ihren wunderbaren Obstler und plaudern mit uns über vergangene Zeiten, in denen es nie bei einem Stamperl Obstler blieb!!!
Schön, dass es solche Herzmenschen gibt und danke nochmals an dieser Stelle für die super Gastfreundschaft - "Vergelt's Gott!"
Die letzten Kilometer nach Mayrhofen spulen wir locker runter und nächtigen dort tiefenentspannt im Hotel Jägerhof www.hotel-jaegerhof.at. Die Königsetappe hoch zum Schlegeisspeicher, über das Pfitscher Joch, vorbei an Sterzing nach Stilfes, kann kommen!
Den Regen haben wir endgültig hinter uns gelassen, als wir am 22. Juli Mayrhofen Richtung Ginzling verlassen. Im Bergrestaurant Schlegeis www.schlegeissee.at tanken wir Kohlenhydrate in Form von Spaghetti Bolognese um die letzten Höhenmeter hoch zum Pfitscher Joch gestärkt in Angriff nehmen zu können.
Unterhalb des Pfitscher Jochs liegt auf 2.095 m. ü. A. die Lavitzalm, vor der wir eisgekühlten Almdudler genießen!
Das Pfitscher Joch (ital. Passo di Vizze) ist ein 2.246 m. ü. A. hoher Talübergang über den Alpenhauptkamm vom Österreichischen Zamser Grund im hinteren Zillertal ins Südtiroler Pfitscher Tal, das ein Seitental des Eisacktales ist. Das Pfitscher Joch liegt östlich des Brennerpasses in den Zillertaler Alpen. Am Joch verläuft die österreichisch-italienische Staatsgrenze. Dieses Joch ist der drittniedrigste Übergang von Nord- nach Südtirol.
Auf dem Pfitscher Joch genießen wir die klare, frische Bergluft, verspüren aber auch schon die von Süden heraufziehende Warmluft aus dem Tal. Die Abfahrt vom Pfitscher Joch ins Pfitscher Tal ist einfach der Oberhammer! Wir radeln durch St. Giacomo, vorbei an Sterzing über Freienfeld bis Stilfes.
Im Hotel Wieser, Stilfes www.hotel-wieser.it checken wir für eine Nacht ein. Das Hotel wurde sehr geschmackvoll renoviert, hat einen wunderschönen Wellness-Bereich und überzeugt uns mit einer sehr feinen Küche - Top-Empfehlung!
Auch das Frühstück im Hotel Wieser ist vom Feinsten! Gestärkt, mit bester Laune und bei Kaiserwetter nehmen wir die 4. Etappe in Angriff. Von Stilfes nach Mauls rollen wir locker dahin, bevor es dann unentwegt bergauf zum Valler Jöchl geht. Just for info: auf den ersten 15 km legen wir bereits 1.100 hm zurück! Zunächst ist die Straße von Mauls bis kurz hinter dem Kasererhof asphaltiert. Sie lässt sich super mit dem Bike fahren, da es sozusagen eine Sackgasse ist und uns nur sehr wenige Autos passieren. Auch landschaftlich ist die Strecke hoch zum Valler Jöchl ein Traum. Der Blick zurück auf die Zillertaler Alpen ist grandios!
Kurz bevor die asphaltierte Straße endet, genießen wir in der Jausenstation Kasererhof gekühlte Getränke in Form von Mineralwasser und gespritztem Apfelsaft - herrlich!
Irgendwann endet auch der Schotterweg und geht nahtlos in einen Pfad über. Dies ist der Grund, warum uns nur wenige PKW auf unserer Etappe zum Valler Jöchl belästigt haben. Während wir am Berg kämpfen, kommen mir folgende Gedanken: Sollte mir nochmals jemand sagen er könne nicht schwitzen, weil die Poren verschlossen seien, werde ich ihm (oder ihr!) den Weg von Mauls auf das Valler Jöchl empfehlen - ohne E-Bike natürlich! Joggen, wandern oder walken sind natürlich auch erlaubt!
Im Bergrestaurant Jochtal www.jochtal.info genießen wir feine Hirtenmakkaroni und eisgekühlten Almdudler - top!!!
Vor uns liegt nun die Strecke über Gänsebichl, hoch zum Stoanamandl (auf einigen der nachfolgenden Bilder könnt ihr sehen, warum der Berg Stoanamandl heißt) und von dort aus runter über Aicha, Brixen, Waidbruck nach Bozen.
Auf dem Stoanamandl (2.118 m. ü. A.) angekommen, genießt man einen malerischen Panoramablick auf die Pfunderer Bergwelt, das tiefer liegende Pustertal, die bleichen Dolomiten und die Sarntaler Alpen.
Im Tal um Bozen ist es heiß, unglaublich heiß! Erst am Abend erreichen wir unser in Bozen gebuchtes Hotel Eggentaler www.eggentaler.com Der Eggentaler hat einen Pool und freundliche Bedienstete, die uns eisgekühltes Weizenbier (leider immer noch alkoholfrei!) an den Pool bringen - der erste Sprung ins Wasser ist unbeschreiblich! Nach der verdienten Abkühlung genießen wir Steak vom Allerfeinsten. Nur kühler werden will es einfach nicht. Im Eggentaler beziehen wir ein Doppelzimmer, in dem Geschichte geschrieben wird. Wer jetzt versaut denkt, kennt den Allgäuer und den Siegerländer nicht, aber die Geschichte wird Freunden vorenthalten bleiben!!! Der Alpencross schreibt definitiv seine eigenen Geschichten...
Bereits am frühen Morgen des 24. Juli ist es wieder sehr heiß! Auch wenn wir auf den ersten 50 km Richtung Salurn keine Höhenmeter "zu vernichten" haben, macht uns die extreme Hitze doch schon ziemlich zu schaffen. Nähe Kaltern finden wir einen Verkaufsstand mit Äpfeln, Apfelsaft & Co., an dem wir uns mit wunderbar gekühlten Getränken versorgen.
Von Salurn aus folgen wir zunächst der Straße Richtung Buchholz, welche wir verlassen, um Offroad zum Passo della Croccola zu gelangen.
Es ist jedoch so unglaublich heiß, dass wir die Entscheidung treffen, den Passo della Croccola nicht zu fahren. Wir kehren um nach Salurn, erfreuen uns an einem wunderbaren Brunnen und sind froh, die richtige Entscheidung getroffen zu haben! Gesundheit geht vor; wir haben Familien, sind Hobbysportler und keine Vollprofis!
Bevor wir die letzten 30 km nach Trient in Angriff nehmen, stärken wir uns in der Pizzeria Ristorante Jolly, Salurn www.facebook.com/pizzeriaristorantejolly/
Den letzten steilen Anstieg von Trient hoch zur wunderschönen Agritur Casteller www.agriturcasteller.com/index.php/de/ nehmen wir gerne in Kauf, denn wir wissen vom Alpencross 2018, was uns dort erwartet! Die Agritur Casteller befindet sich in Alleinlage oberhalb von Trient inmitten der Weinberge. Die Gastfreundschaft ist fantastisch, Speck, Käse, Brot, Honig und Wein sind vorzüglich und der Blick über die Weinberge auf die Hügel des Trentino unbeschreiblich schön!
Auf dem Balkon der Agritur genießen wir ein einfaches, aber äußerst schmackhaftes Frühstück. Bevor wir uns von den exzellenten Gastgebern verabschieden, geben wir Traminer von Giuseppe Vazzoler in Auftrag, den Jani, die Kinder und ich auf der Rückreise vom Gardasee abholen werden - ein lecker feiner Tropfen, der nicht übers Internet bezogen werden kann!
Auch heute ist es wieder unerträglich heiß! Die Strecke von Rovereto über Savignano zum Lago di Cei zieht sich wie Kaugummi. Zudem müssen wir im Nachhinein feststellen, dass wir einen Umweg zum See gefahren sind. Heißt, wir sind den Berg zu weit hinaufgefahren und vernichten 300 hm abwärts auf dem Weg zum Lago di Cei. Alles egal, es ist die letzte Etappe und es gibt nur ein Ziel: den Gardasee gesund erreichen!
Sorry, es gibt noch ein weiteres Ziel:
Die "Affenkotze" in Form von Riegeln soll endlich durch Pasta & Co. ersetzt werden!!!